Was gibt es heute?

Kartoffeln: Gelb, blau, rosa dunkelrot. Länglich, klein und groß. Bamberger Hörnchen,  Sieglinde oder Early Rose. Festkochend, vorwiegend festkochend, mehlig kochend. Mit der vorhandenen Kartoffelvielfalt könnte man wahrscheinlich ganze Lexika füllen. Weltweit gibt es mehr als 2000 Kartoffelsorten und gerade in Deutschland zählt die Kartoffel – von der Salzkartoffel über die Kartoffelsuppe bis zum Kartoffelbrei – zur Standardbeilage. Bratkartoffeln, Pellkartoffel oder Folienkartoffel…fällt euch noch was ein? 😉

Bestimmt aber jetzt gehts erst mal um das heutige Rezept und dabei steht die Kartoffel als Hauptgericht im Mittelpunkt: Gefüllte Backkartoffeln mit Lauch, Paprika und Rosmarin warten jetzt auf euch!

Wer noch etwas mehr Input benötigt, kann gerne weiterlesen. Alle anderen können auch gleich zum Rezept springen!

 

Kartoffelgeschichte

Von wegen ein deutsches Gemüse. Wusstet ihr, dass unsere Kartoffel ursprünglich aus Südamerika stammt und die Menschen bereits vor über 10.000 Jahren Wildformen unsere beliebten Knolle anbauten. Die Inkas nannten sie papa, was so viel bedeutet wie Knolle. Eine Knolle mit hartnäckigem Charakter, die selbst in luftigen, eisigen Höhen von mehr als 5000 Meter angebaut werden konnte. Die Kartoffel ist einfach robust und – wie es auch zu unserem norddeutschen Wetter passt – trotzt sie jedem Wetter.

Kein Wunder, dass Kartoffeln bei dieser Hartnäckigkeit einen steilen Aufstieg als Grundnahrungsmittel hinter sich haben. Ähnlich populär sind wahrscheinlich nur noch Reis, Mais und Weizen.

Die Spanier brachten die Kartoffel im 16. Jahrhundert nach Europa und ab dem 17. Jahrhundert erreichte sie auch Deutschland. Infolge von Missernten, Hungersnöten und Kriegen, war die Kartoffel ein Sattmacher, der wegen des hohen Ertrags immer mehr angebaut, aber noch nicht sofort geliebt wurde. Die Bauern in Preußen wehrten sich zu Beginn sogar, vermutlich, weil sie zunächst die aus den Blüten entstehenden – wie kleine grüne Tomate aussehenden ungenießbaren Früchte – probierten. Auch die ungekochten Kartoffeln aus der Erde schmeckten ihnen nicht. Und überhaupt: Eine Pflanze, die über der Erde leicht giftig war, sollte unter der Erde nicht giftig sein? Kein Wunder, dass es bis heute in Deutschland heißt:  Was der Bauer nicht kennt, dass frisst er nicht?

Kartoffel-Geschmack: Einfach 1a

Zum Glück sind wir heute schlauer und wissen den guten Kartoffelgeschmack zu schätzen, der in Anbetracht der Sortenvielfalt, aber schwer im Allgemeinen zu beschreiben ist. Ganz typisch ist ein erdiger Geschmack, der bis hin zu aromatischen Kastaniennoten reichen kann. Es lohnt sich mit den unterschiedlichen Sorten zu beschäftigen und sie in unterschiedlichen Varianten auszuprobieren.

Für unser heutiges Backkartoffel-Gericht empfehle ich selbst eine mehlig kochende Kartoffel, da das Innere dadurch weicher und zarter wird…der Garant, um mehr Soße aufzunehmen! Andere finden hingen festkochende Sorten geeigneter. Vertraut dabei einfach eurer Intuition und probiert aus, was euch am Besten gefällt. Verkehrt machen könnt ihr nichts!

Kartoffel-Gesundheit: Einfach Eindrucksvoll

Der Vorteil einer Ofenkartoffel ist nicht nur ihr toller Geschmack. Durch die schonende Zubereitung gehen außerdem auch weniger der wertvollen Inhaltsstoffe verloren als durch Kochen. Genaus aus diesem Grund empfehle ich euch, Backkartoffeln nicht vorzukochen.

Kartoffeln sind nämlich gesund – zumindest solange es sich nicht um Kartoffelchips handelt. Was kaum einer weiß:

Kartoffeln stecken voller Vitamine und enthalten genauso viel Vitamin C wie ein Apfel.

Kartoffeln sind darüber hinaus ein perfekter Sattmacher, da ihre Kohlenhydrate nur langsam verdauen und nicht nur das: Sie enthalten – wenn es nicht gerade um Pommes oder Chips handelt – nur sehr wenige Kalorien und können daher sehr gut für eine bewusste Ernährung genutzt werden, sofern man auch auf die richtige Zubereitung achtet.

Das Eiweiß der Kartoffeln ist außerdem wertvoll. Bei 2% auf 100 Gramm handelt es sich zwar nicht um große Mengen, aber dafür ist es sehr hochwertig, weil unser Organismus es sehr leicht in körpereigenes Eiweiß umwandeln kann.

Kartoffeln & Umwelt

Das Fleisch negativen Einfluss auf das Klima hat, ist mittlerweile jedem bekannt. Der Flächenfußabdruck von fleischorientierter Ernährung ist – durch Anbau, Ernte, Transport, Lagerung, Weiterverarbeitung etc. – einfach  hoch Aber wie verhält es sich eigentlich bei unseren Gemüsesorten? Es ist spannend, sich damit auseinanderzusetzen und Fakt ist eines:

Die Kartoffel ist der Klima-Held!

Es geht hier bei dieser Seite nicht um eine veggie-Mission, aber vielleicht fühlt ihr euch ja inspiriert euch nochmal näher mit dem Thema Ernährung & Klima auseinanderzusetzen. Jeder kleine Schritt lohnt sich und mit saisonalen, regionalen Produkten, die nicht aus dem Ausland beschafft werden müssen oder die ohne künstliche Wärmezufuhr im Freiland wachsen, können wir auch auf dem Teller unseren Beitrag für die Umwelt leisten und Verantwortung für nachfolgende Generationen übernehmen.

Persönlich würde ich mich natürlich freuen, wenn noch mehr Menschen die Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung erkennen und den täglichen Fleischkonsum nicht als Normalität ansehen. Es ist nicht nur für die eigene Gesundheit gut, sondern eben auch fürs Klima.

Die heutige Ofenkartoffel bietet also einen perfekten Dreiklang aus Gesundheit, Klimabewusstsein und allem voran: Geschmack!

Lasst es euch schmecken.

Habt ihr das Rezept ausprobiert? Lasst mir gerne einen Kommentar da oder verlinkt eure Bilder auf Instagram mit dem veggieversum. Ich freue mich auf eure Beiträge!!!